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FUERTEVENTURA - INTRO


LA FORTE VENTURA – "DAS STARKE ABENTEUER"


Entfernungen Fuerteventura > Berlin

Luftlinie 3512 km

See-/Landweg 4349 km


Source: Cab.Fuerte.
Source: Cab.Fuerte.

NEUESTE NACHRICHTEN FUERTEVENTURA 2024


JANUAR 2024

https://www.fuerteventurazeitung.de
Am 12. Januar 2024 hat die Botschafterin der Bundesrepublik Deutschland in Spanien, Maria Margarete Gosse, Herrn Dr. Norbert Kuner als neuen Honorarkonsul für Fuerteventura und Lanzarote offiziell vorgestellt. Quelle: Fuerteventura-Zeitung_

Fuerteventura – wild und unberührt?

 

Diese Frage sei am Anfang gestattet. Aber, wenn sie schon gestellt wird, dann doch zunächst um Himmels Willen nicht mit dem Blick auf den Massentourismus in den einschlägig dafür bekannten Strandsandmeer-Regionen Jandía, Playa Blanca oder Corralejo ...

 

Trotzdem: Das „Wilde und Unberührte“ interessiert eben doch immer vor allem individuell. So muss dann erst mal geprüft werden, was eigentlich dran ist. Vorab sind wir uns aber gewiss garantiert im Klaren, dass es auch am noch so schönsten Fleckchen der geliebten Kanaren nichts Unberührtes mehr gibt. Dazu ist der Fußabdruck der Zivilisation einfach zu groß.

 

Gute Ansätze zum „Unberührtsein“ Fuertenventuras. Nähern wir deshalb mal der „relativen unberührten Region“ der Insel. Da kann man, via Gesetz und „Titelverleihung“, erst einmal die gesamte Insel, die seit 2009 Biosphärenreservat der UNESCO ist, por completo einbeziehen. Von den weltweit 598 Biosphärenreservaten in 117 Staaten (Stand 2012) besitzen allein die Kanaren mit Ihren 8 Inseln, einschließlich Graciosa, 6 entsprechende Reservate, die jeweils Inselteile oder die gesamte Insel betreffen. Also insgesamt beste (auch nachbarschaftliche) Voraussetzungen für den großflächigsten unter mehr als Naturschutz stehenden Meeres- und Landraum in Europa!

 

Schauen wir die Naturplätze auf Fuerte genauer an. Sternenlicht! Beginnen wir unüblicherweise mit dem Himmel über Fuerte. Wir haben es schon immer gewusst und aufblickend genutzt, aber die Welt braucht ihre Rankings und Auszeichnungen. Amtlich ist seit 2007, dass über ganz Fuerteventura ein sogenanntes Starlightreservat ausdehnt. Himmels- und Sternenlichtareal der besonderen Art, nämlich, weil wunderbar und teilweise schon mit dem bloßen Auge Himmelskörper gesehen und bewundert werden können, die uns im dunstigen Europa verborgen bleiben.

 

"A Starlight Reserve", wie der Profi-Name dafür lautet, weist Flächen auf der Insel aus, auf denen noch  "intakte natürliche Lichtverhältnisse" in der Nacht herrschen (mit anderen Worten: Es ist stockdunkel, je nach Mondstand) und andererseits eine hundertprozentige Klarheit der Sichten zum Nachthimmels gegeben ist. Das Observatorium von Tefía liegt im Zentrum von Fuerteventura und ist inselweit der beste Ort für die Beobachtung des Himmels. In seiner Umgebung liegt eine gleichnamige Herberge, in der man nach Reservierung übernachten kann. Dieses Hostal verfügt über eine Observationskuppel und ein Teleskop der Astronomischen Vereinigung Fuerteventuras, die sich hier mindestens an einem Freitagabend pro Monat einfindet, um gemeinsame Sternbeobachtungen durchzuführen.

 

Ein sogenannte Kernbereich wird von einer Pufferzone umgeben, die  nachteilige Auswirkungen auf die Lichtverschmutzung, abhält. Deshalb kann man dort die  Sterne mit bloßem Auge gut sehen, und assiziativ anfassen (bzw. als Sternschnuppen, wie im Märchen, einsammeln). Natürlich werden Ihnen auch die Starliht-Spezialisten das Weltall erklären. Wenn gewünscht. Aber schauen Sie erst einmal ohne Teleskop nachts nach oben ... 

 

Steppe und Wüste - Afrika lässt grüßen! Wer kann schon ermessen, wenn uns die Tourismusfachleute die imposante Zahl von 353.000 Quadratkilometern offerieren? Genau aber das ist die Fläche, die die einzigartige afrikanische Nachbarschaft der Insel bekundet: Wüste und Steppe. In der EU ist das dann wieder ein Spitzenplatz!

 

Es ist ja kein „Nichts“, wie unsere Umgangssprache zu den beiden Begriffen uns suggerieren will. Nein, es befinden sich Landschaften „darin“, die ihresgleichen suchen. Trotz der überwiegenden Trockenheit besitzt die Insel eine große Biodiversität, da hier der umgebende Meeresraum die größte Artenvielfalt der Kanarischen Inseln aufweist. Da wäre zuerst das Malpaís zu nennen, karges, unwirtliches, „schlechtes“ Land, wie es von den Einheimischen und auf den Landkarten genannt wird. Südlich von Caleta de Fustes geht es los. Inselinneres ist gemeint. No strand! Aber was für ein Land! Hier findet man noch die kanarischen Wurzeln, falls man sie denn suchen sollte.

 

Da wäre, zum Beispiel, der Ort Tuineje im „Malpaís Grande“ zu entdecken, dann Cardón mit einem gleichnamigen Aussichtsberg über die ganze wellige und karge Hügelei. Von dort aus breitet sich vor unseren metropolenverengten Augen  die ganze Jahrtausende bereits arbeitende Erosion der ursprünglichen vulkanischen Schroffheit des aufgerissenen und ausgestossenen Erdinneren aus. Sie hat Land geschaffen, das betretbar ist und grünt. Die meisten Vulkankegel wurden „verschliffen“, ehmals kantige Lavaschollen sind jetzt "gut abgerundet" ... Fährt man im regenreichen Winter bzw. zeitigem Frühjahr dort entlang, kann einen der „grüne Schock“ treffen, jene in sattestem Grün und Gelb explodierende Landschaft, in die man sich, vor allem von 600 m Höhe aus gesehen, nur noch hinein legen möchte ...

 

Von Zentrum des Malpaís wieder ans Meer! Richtung Osten. Und bitte nicht nur nord-südlich rent-a-car-technisch durchrasen, sondern die Füße nehmen und eine wenig „die Hügel treten“ ;-). Alles ist möglich, und die Kontraste sind auch in Ost-Westrichtung, jeweils zu den Meereskanten hin, ein beglückendes Augenabenteuer. Da wäre z.B. Pozo Negro zu nennen, ein Fischerdorf, das sich am Ende eines langen, dunklen Barrancos weißhäusig den anrollenden Meereswellen stellt. Urkanarisch, ja, immer auch ein bisschen „touristisch berührt“.

 

Unbedingt auch noch in Richtung Atalaya de Pozo Negro  gehen/fahren/wandern , einem kleinen fast Fünfhunderter, nähert man sich auf staubiger Piste einigen neuen Erkenntnis über altkanarische Siedlungen (Centro de Interpretación de La Atalayita) . Unberührt, naja, vielleicht vor 500 Jahren ...

 

Dann Richtung Westen zum Meer - erst mal lange nichts, d.h. nicht möglich (sogar ein militärisches Sperrgebiet versteckt in der Unwirtlichkeit des Gebirges zwischen dem Morro de Tabaibejo und der Montaña de Hendidura (zu sehen vom Aussichtspunkt Montaña Hendida, an dem die Straße direkt vorbei führt). Vor dem Örtchen La Pared ist dann (non Norden kommend) der erste Wasserkontakt wieder möglich: Man biege noch vor La Pared rechts ab, wenn das Schild „Playa de la Pared“ oder „Punta de Guadelupe“ auftaucht. Dann ist man auch schon aus dem Malpaís „raus“, denn südlich folgt der geologisch höchst interessante „Istmo de la Pared“. Aber darüber ein anderes Mal ... (wird fortgesetzt).

 

Text © by León W. Schönau, Redaktion EDITIONCANARIAS